1.
Es ist außerordentlich wichtig, dass Säuglinge und Kleinkinder bei ihren Eltern
aufwachsen und von ihnen betreut und erzogen werden. Denn dies bildet die
Grundlage für eine weitere gesunde Entwicklung. Diese wichtige
Mutter-Kind-Beziehung
kann durch keine
fremde Person
ersetzt werden. Das Betreuungsgeld
ermöglicht genau diese Betreuung von Kindern durch ihre Eltern! Die Kinder
müssen nicht mehr in eine Krippe abgeschoben werden und haben viel größere Chancen,
sich emotional gesund zu entwickeln. Außerdem tut die gemeinsame
Zeit nicht nur dem Kind gut, sondern auch der
Mutter.
2.
Wenn der Staat den Ausbau von Kindertagesstätten mehr fördert, profitieren
davon natürlich nur Eltern, die auch einen KiTa-Platz in Anspruch nehmen.
Eltern, die keinen KiTa-Platz bekommen können oder wollen, haben nichts von der
KiTa-Förderung. Aber mit dem Betreuungsgeld profitieren auch diese Eltern. Das
Betreuungsgeld erschafft also mehr Gerechtigkeit für alle Eltern von
Kleinstkindern.
3.
Für den Staat ist es günstiger, das Betreuungsgeld an Eltern zu zahlen, als
zusätzliche Krippenplätze zu bezahlen. Das ist ja auch verständlich, denn in
Kindertagesstätten werden die Kinder von teuren, ausgebildeten Erziehern
betreut. Ebenso verursacht die Einrichtung selbst hohe Kosten, die bezahlt
werden müssen. Deshalb dient das Betreuungsgeld dazu, Kosten zu sparen, anstatt
in teure KiTa-Plätze zu stecken.
4. Das
Betreuungsgeld gibt Eltern die Wahlfreiheit zu entscheiden, ob sie ihr Kind in
eine Krippe geben oder ob sie es selbst betreuen. Würde es kein Geld für die
Betreuung geben, müssten sich viele Eltern gegen die eigene Betreuung der
Kinder entscheiden, weil sie dadurch nur zusätzliche finanzielle Belastungen
hätten.
5.
Es liegt ja auf der Hand: Wenn eine Mutter Geld dafür bekommt, dass sie ihr
Kind zuhause erzieht, dann ist das eine Art Anerkennung. Die ganze Gesellschaft
trägt durch ihre Steuermittel also dazu bei, die harte Arbeit, die eine Mutter
mit ihren Kindern hat,
anzuerkennen.
Das könnte auch dazu
führen, dass Mütter
insgesamt positiver
aufgenommen werden und somit mehr Frauen in ihrer Entscheidung, ein Kind zu
bekommen, positiv bestärken. Vllt. wirkt sich das Betreuungsgeld damit auch
positiv auf die viel zu niedrige Geburtenrate aus.
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1. 150 Euro im Monat mag
für eine arbeitslose Mutter eine große Unterstützung sein, für eine
Akademikerin jedoch nicht. Das wird dazu führen, dass Akademikerinnen ihre
Kinder in die Kinderkrippe stecken, um wieder arbeiten und richtig Geld machen
zu können; während arme Mütter das Geld gerne in Anspruch nehmen und ihr Kind
zuhause betreuen. Die Folge davon ist, dass in den Kinderkrippen die Kinder der Elite; unter sich
bleiben, während die Kinder aus bildungsfernen Schichten verstärkt unterschichtsmäßig
erzogen werden. Ein Ausweg aus diesem Teufelskreis ist für die
Unterschichtkinder kaum zu schaffen. Im Endeffekt fördert das Betreuungsgeld
nur das weitere Auseinanderklaffen des Wohlstandsgefälles in arm und reich.
2. In
Kinderkrippen werden Kleinkinder von geschultem Fachpersonal betreut und
gefördert. Das Fachpersonal kann Defizite beim Kind erkennen und es gezielt
fördern, so dass die Kinder später viel weniger Probleme in der Schule haben
werden.
Wenn die Kinder wegen des Betreuungsgeldes zuhause bleiben bei ihrer
arbeitslosen Mutter, werden sie kaum Förderung ihrer Defizite erfahren können
und ein Leben mit Schulproblemen und späterer Arbeitslosigkeit ist viel
wahrscheinlicher.
3.
Man stelle sich mal vor, wie viele Millionen ein Staat ausgeben muss, um das
Betreuungsgeld zu finanzieren. 150 EURO jeden Monat für ein Kind! Und dazu
kommt noch der bürokratische Aufwand - von der Beantragung über die Prüfung bis
hin zur Absage oder Auszahlung. Da wird zusätzlich zu den finanziellen Mitteln
nochmals eine Unsumme an Arbeitskraft verschwendet.
4. Art. 3 Abs. 2 des Grundgesetzes sagt: „Der
Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen
und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“.
Der Staat hat also die Aufgabe, die Gleichstellung von Mann und Frau zu
fördern. Wenn nun aber ein Betreuungsgeld dazu führt, dass Frauen ihr Kind
nicht in eine Kinderkrippe geben, um arbeiten zu können, sondern zuhause
bleiben und sich um die Erziehung und den
Haushalt kümmern - dann
wird die alte
Rollenverteilung
gefördert! Und zwar, dass der Mann arbeiten geht und die Frau zuhause bleibt. Mit
dem Betreuungsgeld verfehlt der Staat also seine Aufgabe, für eine Gleichstellung
in Familien zu sorgen.
5. Das Problem ist, dass das Betreuungsgeld nur
von Familien mit niedrigem Einkommen in Anspruch genommen wird. Also von
denjenigen, die entweder eine schlecht bezahlte Arbeit haben oder Hartz 4
empfangen.
Und diejenigen, die Hartz 4 empfangen, können sich dann ein paar Jahre länger
zu Hause ausruhen und müssen sich nicht um Arbeit kümmern. Man fördert also das
Fernbleiben vom Arbeitsmarkt von Arbeitsunwilligen. Und in einigen Fällen wird
das Betreuungsgeld wahrscheinlich auch dazu führen, dass Hartz 4-Empfänger nur
deshalb Kinder kriegen! Um eben ein leichteres Leben zu haben! Und Kinder nur
zu bekommen, weil es einiges einfacher macht, ist sicher auch nicht Sinn der
Sache!
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