Allerseelen (Zaduszki) ist ein Tag, an dem die Menschen sich an verstorbene Verwandte und Bekannte erinnern. Das Gedächtnis aller Seelen wird im Kirchenjahr am 2. November begangen, einen Tag nach dem Hochfest Allerheiligen.
Christliche Gebete für Verstorbene sind schon seit dem 2. Jahrhundert nach Christus bekannt. Derartige Gebete, Fürbitten und heilige Messen dienen in der katholischen Kirche dem Zweck, dass die Toten ihre Vollendung in Gott finden.
An diesem Tag dekorieren Angehörigen und Freunde die Gräber auf den Friedhöfen mit Blumen und Kerzen. Ein Brauch der Katholiken ist es das "Seelenlicht" anzuzünden. Dieses ist ein Symbol des "Ewigen Lichtes", das besonders für die Toten leuchtet. Die Priester gehen in festlichen Prozessionen durch die Reihen der Gräber und segnet sie.
Die Zeit zwischen dem 30. Oktober und dem 8. November wird als „Seelenwoche“ genannt. Früher glaubte man, dass in dieser Zeit die armen Seelen anwesend sein können.
Geschichtliches und Wissenswertes
Im 7. Jahrhundert ordnete Isidor von Sevilla seinen Mönchen schon an, am Tag nach Pfingsten die heiligen Messen für die Verstorbenen zu halten. Später übernahmen auch andere Klöster diese Sitte. 998 bestimmte Odilo von Cluny den 2. November für die Allerseelenfeier und seine Mönche verbreiteten das Fest im 11. Jahrhundert, welches dann in Rom zum ersten Mal im Jahre 1311 begangen wurde.
1748 erlaubte dann der Papst Benedikt XIV. drei Gottesdienste zu diesem Tag, bis Papst Benedikt XV. diese Tradition 1915 für die gesamte katholische Kirche ausweitete.
Die Verbindung mit Pfingsten wird in den Orthodoxen Kirchen nach wie vor behalten. Der Festtag aller Seelen wird meistens am Samstag vor Pfingsten begangen. Früher geschah dies auch am 3. Februar, während der Fastenzeit.
Auch die evangelische Kirche gedenkt der Verstorbenen, und zwar am Totensonntag der stellenweise auch als „Ewigkeitssonntag“ bekannt ist.
Ganz anders wird in der Neuapostolischen Kirche zum Gedenken der Toten Jahr für Jahr dreimal eine heilige Messe für jene gefeiert, die von uns gingen. Diese Gottesdienste fallen immer auf den ersten Sonntag in den Monaten: Juli, März und November. Seit 1954 gilt diese Regel auf der ganzen Welt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen