Der letzte Donnerstag des Karnevals heißt in Polen „fetter Donnerstag“ (Tłusty czwartek), an dem alle Polen Berliner Pfannkuchen (pączki) essen.
Erklärung des Namens
Die Bezeichnung „Tłusty czwartek“ kann zwar wörtlich ins Deutsche übersetzt werden aber bedarf einer genaueren Erklärung.
Nach dem christlichen Glauben sollen die 40 Tage vor Ostern als die Fastenzeit eingehalten werden. Es sind zwar rechnerisch mehr Tage, aber die Sonntage dürfen da nicht mitgezählt werden.
Es geht immerhin um den letzten Donnerstag vor Beginn der Fastenzeit und da befinden wir uns bekanntlich in der Karnevalszeit und an diesem Donnerstag beginnt die letzte Woche des Faschings. Die Tradition sagt, dass man an diesem Tag viel essen darf, schließlich muss man wenige Tage später auch fasten können. Weil Ostern ein bewegliches Fest ist und nicht Jahr für Jahr am gleichen Datum stattfindet, fällt der „Fette Donnerstag“ auch auf unterschiedliche Tage.
Pfannkuchen
Ein traditionelles Backwerk Pfannkuchen wird in manchen Regionen Krapfen genannt, woanders Berliner oder Kräppeln. Diese Berliner werden in heißen Fett gebacken und jetzt führt die Spur zusammen und erläutert, wie es zu einem „Fetten Donnerstag“ kommen konnte.
Diese Krapfen oder damit verwandtes Gebäck sind in der Herstellung nicht teuer und deswegen für alle Gesellschaftsschichten zugänglich. Aber an diesem Tag muss man es nicht so genau nehmen und es wird in Polen auch gerne Fleisch oder Speck gegessen und deshalb ausgerechnet diese Zutaten in so eine Backmischung eingebaut.
Ob mit einer Fleischfüllung oder als süßer Krapfen, man braucht da noch was zum Drüberstreuen zum Beispiel Wodka oder Puderzucker. Die süßen Teigkugeln sind am häufigsten mit Konfitüre und Rosenmarmelade gefüllt.
Die Verkaufszahlen sprechen für sich, am normalen Tag werden ungefähr 600 Berliner in einer Konditorei verkauft, am fetten Donnerstag können es sogar 30 Tausend werden. Dem Aberglauben zufolge muss man mindestens einen Pfannkuchen an diesem Tag essen, damit man den Rest des Jahres im Wohlstand leben kann.
Liebesschleifen
Auch Liebesschleifen (faworki) sind an diesem Tag gefragt. Diese dünne Teigstreifen werden mitten eingeschnitten. Dann zieht man ein Ende durch den Schlitz, bäckt sie in heißen Fett und bestreut sie mit Puderzucker.
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