Im Alter von elf Jahren trifft Jeremias eine Entscheidung, die sein Leben für immer verändert: Er verlässt seine Familie. Die Eltern sind langzeitarbeitslos, das Geld ist immer knapp, die häusliche Situation schwierig. Jeremias will mehr vom Leben und sucht sich ein neues Zuhause. „Dieser Tag war rückblickend der Tiefpunkt meines Lebens, aber gleichzeitig auch ein Höhepunkt“, sagt Jeremias heute. Er lässt seinen Zwillingsbruder und seine Eltern zurück und kämpft sich seitdem alleine nach oben. Fünf Jahre lang lebt er in einem SOS-Kinderdorf, bevor er es mit 16 Jahren als Stipendiat auf ein internationales College in Freiburg schafft, um dort sein Abitur zu machen. Dabei hatte man ihm in der Grundschule nicht mal das Gymnasium zugetraut. Wenn er auf sein altes Leben blickt, ist sich Jeremias sicher: „Kinder aus armen Verhältnissen haben in der Regel nicht dieselben Chancen wie andere, ich bin die absolute Ausnahme.“ Deshalb sieht er sich als Vorkämpfer für mehr Chancengleichheit und gegen Kinderarmut: "Man muss viel offener darüber sprechen, wie ausweglos die Lage für Millionen von Kindern in Hartz IV ist. Wer, wenn nicht ich, kann die Stimme für Kinder und Jugendliche sein, denen es so geht wie mir damals?“ Dieser Film erzählt die Geschichte vom Aufstieg des Hartz-IV-Jungen Jeremias zum Studenten einer Privat-Universität in den USA. Autor Hendrik Fritzler zeigt, wie der Junge sich in den Jahren verändert hat und was das mit der Beziehung zu seiner Familie gemacht hat.
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